Neue Leitlinien der Deutschen Borreliosegesellschaft

26.06.2011 14:37

Liebe Leserin, lieber Leser,

im März diesen Jahres wurden die neuen Leitlinienempfehlungen (Stand Dezember 2010) der Deutschen Borreliosegesellschaft veröffentlicht, welche auf einer Konsensbildung des wissenschaftlich ärztlichen Beirates der deutschen Borreliosegesellschaft unter Würdigung neuer Erkenntnisse der letzten Jahre überarbeitet wurde und aktualisiert wurde.

Die Konsensbildung zur neuen Leitlinie erfolgte unter wissenschaftlichen Standards der Leitlinienbildung in einem sich über fast 1 Jahr erstreckenden äusserst zeit- und arbeitsaufwendigen Prozess. Auf mein Anraten wurden in die neuen Leitlinien nunmehr auch ein Kapitel zum Thema Koinfektionen bei Zeckenbisserkrankungen aufgenommen. Insofern wurden die Leitlinien in diesem Bereich um wichtige Aspekte von Zeckenbissassozierter Erkankungen erweitert und ausgebaut.

Wie immer kann eine solche Leitlinie nicht allen im Einzelfall gesondert zu wertenden Aspekten von Erkrankten und Betroffenen gerecht werden und konzentriet sich auf das Wesentliche.

Die Lyme-Erkrankung zusammen mit anderen Zeckenbisserkrankungen ist als hochkomplex einzustufen und kann keinesfalls allumfassend durch eine Leitlinie auch nur annähernd ausreichend abgebildet werden. Dennoch soll die Leitlinie Ärzten wie auch Patienten helfen erste Einblicke zum Umgang mit diagnostischen, wie auch therapeutischen Optionen, zu gewinnen. Sie kann daher stets nur als Richtschnur dienen. Die erforderliche Diagnostik und Therapie sollte sich stets an den individuellen Patientenvorgeschichten orientieren.

Die neuen Leitlinien sind unter folgendem Link abrufbar:

 

https://www.borreliose-gesellschaft.de/Texte/Leitlinien.pdf

 

Da die Medizin einem ständigen Wandel in Diagnostik und Therapie unterliegt, kann eine Leitlinie immer stets nur die Aspekte zum Zeitpunkt ihrer Erstellung widerspiegeln und somit müssen neuere Erkenntnisse in zukünftige Leitlinien und Richtlinien einfliessen. Im Zweifelsfall ist stets ihr behandelnder Arzt zu Rate zu ziehen.

 

Ein besondere Dank für sein unermüdliches Engagement im Interesse der Patienten gilt Herrn Professor Prautzsch.

Herzliche Grüsse.

Ihr

 

Cord Uebermuth.