Postexpositionsprophylaxe nach Zeckenstich?

18.03.2012 18:19

Es gibt Studien, die eine signifikante Reduktion der Inzidenz der Lyme-Erkrankung bei entsprechender postexpositioneller einmaliger Antibiotikaprophylaxe nach Zeckenstichexposition aufweisen (Nadelmann et al. New England Medical Journal 2001, 345; 79-84)

In einer nun veröffentlichen Studie konnte tierexperimentell ebenfalls ein signifikanter relativer Schutz durch postexpositionelle Antibiotikaprophylaxe bei Mäusen nachgewiesen werden.

So zeigten Mäuse bei denen innerhalb von 24 Stunden nach Entfernen der infizierten Zecke (Ixoidus scapularis) einen relativen Schutz von 74% gegenüber der Kontrollgruppe. Wurde die Postexpositionsprophylaxe mit Doxycycline erst nach 24 Stunden begonnen so lag der relative Schutz nur noch bei 47% der behandelten Versuchstiere.

Die Autoren der nun veröffentlichen Studie kommen zu dem Schluss dass eine unmittelbar nach Entferung der Zecke einsetzende Postexpositionsprophylaxe die Wahrscheinlichkeit für den Ausbruch einer Lymeerkrankung zu senken scheint. Demnach sollte unmittelbar nach Entferung der Zecke eine solche Postexpositionsprophylaxe nach Auffassung der Autoren der Studie angestrebt werden.

 

Quelle: Piesman J, Hjgaad A: Protective value of prophylactic antibiotic treatment of tick bite for Lyme disease prevention: An animal model. Vorabveröffentlichung vor Drucklegeung aus Tick Borne Disease, 13. März 2012